Weniger ist mehr: Überbevölkerung im Aquarium vermeiden
02.04.2024 - Lesedauer: 4 Minuten
Ein zu hoher Fischbesatz ist ein Gesundheitsrisiko für deine Aquarienbewohner. Wir erklären, wie du Überbevölkerung in deinem Aquarium vermeidest.
Das Problem mit der Überbevölkerung
Zu einer Überbevölkerung in deinem Aquarium kommt es meist, wenn deine Fische sich unkontrolliert vermehren. Schnell kann so das Ökosystem Aquarium ins Ungleichgewicht geraten. Der Zuwachs an Aquarienbewohnern hat Auswirkungen auf die Wasserqualität: Mehr Fische produzieren mehr Abfallstoffe wie Ammoniak und Nitrit – die beide in zu hoher Konzentration ein großes Gesundheitsrisiko für deine Fische darstellen. Aber auch der reine Platzmangel führt zu Stress bei deinen Fischen: Der Kampf um Nahrung, Revierstreitigkeiten und erhöhter Konkurrenzdruck beeinträchtigen das Wohlbefinden deiner Fische. Müssen die Fische um Ressourcen wie Sauerstoff und Versteckmöglichkeiten kämpfen, zeigen sie nicht selten aggressives Verhalten. Dieser Dauerstress schwächt das Immunsystem deiner Fische und Krankheiten breiten sich aus.
Wie viele Fische verträgt dein Aquarium?
Die Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Einen sehr groben Anhaltspunkt, liefert dir die alte Faustformel: ein Zentimeter Fischlänge pro Liter Aquariumwasser. Wichtig ist, dass dabei immer die zu erwartende Endgröße des ausgewachsenen Fischs gemeint ist. Wenn du also Jungtiere kaufst, musst du darauf achten, dass diese noch wachsen. Doch die Besatzdichte ist darüber hinaus auch von weiteren Kriterien abhängig, nämlich den Bedürfnissen und dem Sozialverhalten, der Fischarten, für die du dich entscheidest. Fällt deine Wahl zum Beispiel auf revierbildende Fische, können schon zwei Paare zu viel sein, wenn dein Aquarium nicht ausreichend Platz für zwei Reviere bietet. Goldkopf-Skalare beispielsweise sind revierbildend. Nur als Jungfische schwimmen sie im Schwarm. Deswegen darfst du dein Aquarium nicht zu dicht mit Skalaren zu besetzen. Und generell gilt auch beim Aquarium: Mehr Platz ist immer besser. Außerdem sind größere Aquarien pflegeleichter.
Augen auf beim Fischkauf
Es gibt einige Fischarten, die sich rasant vermehren. Dazu zählen zum Beispiel die beliebten Platys und Guppys. Guppys sind lebendgebärend, ein Wurf besteht aus etwa 20 Jungtieren. Die Weibchen können nach der Paarung den Samen für einige Zeit speichern. So können mehrere Trächtigkeiten nach einer Paarung entstehen. Auch Platys sind lebendgebärend: Ein Wurf besteht aus bis zu 100 Jungen! Beide Arten sind zwar dafür bekannt, ihren eignen Jungtieren nachzustellen, doch bei den Mengen an Nachwuchs, bleiben doch immer einige von der Fresslust ihrer Eltern verschont. Möchtest du also Platys oder Guppys halten, empfehlen wir eine reine Männer-WG. Gleiches gilt für Mollys: Auch sie sind lebendgebärend und bringen pro Wurf bis zu 50 Jungtiere zur Welt. Da sie ihren Nachwuchs aber nicht fressen, kann eine Molly-Population schnell explodieren, wenn keine anderen Fressfeinde in deinem Aquarium wohnen.
Wenn’s eng wird
Wenn du ungewollten Nachwuchs im Aquarium bemerkst, kannst du über vier Wege regulierend eingreifen: Du kannst die Versteckmöglichkeiten reduzieren. So kann sich der Fisch-Nachwuchs nicht so leicht vor hungrigen Aquarienbewohnern verbergen und wird dezimiert. Diesen Effekt verstärkst du, indem du sparsamer fütterst. So finden die Jungfische weniger und die ausgewachsenen Aquarienbewohner sind hungriger. Hast du keine vorhanden Aquarienbewohner, die dem Nachwuchs nachstellen, kannst du Fressfeine einsetzen. Wähle einfach eine Fischart, die die überzähligen Jungfische auf dem Speiseplan hat. Achte dabei aber natürlich auch darauf, ob diese Art zu deinen Bestandsfischen passt und genug Platz in deinem Aquarium hat. Hast du bei den drei vorgenannten Methoden Gänsehaut bekommen, kannst du deinen Fischnachwuchs natürlich auch in ein weiteres Aquarium umsetzen oder dein Bestandsaquarium vergrößern. Dabei musst du nur bedenken, dass auch diese Jungfische wieder aus Männchen und Weibchen bestehen und sich schon bald weiter fortpflanzen werden.
Fische nicht überfüttern
Eine Art der natürlichen Fortpflanzungskontrolle ist auch für ein ausgewogenes Nahrungsangebot zu sorgen und eine Überfütterung zu vermeiden. Gib nur so viel Futter, wie deine Fische innerhalb von weniger Minuten komplett auffressen können. Denn Überfütterung führt nicht nur zu schlechter Wasserqualität, sondern kann auch zu einem schnelleren Wachstum und einer erhöhten Fortpflanzungsrate führen. Lass dich bei der Fischauswahl beraten: Unsere Fressnapf Mitarbeiter:innen beraten dich gern, welche Fische in welcher Wasserzone leben, zu deinen Bestandsfischen passen und auch welche niedrige Fortpflanzungsraten haben. Triffst du eine kluge Wahl, musst du dir über Überbevölkerung in deinem Aquarium keine Sorgen machen.