Der Seniorenteller für Katzen
25.04.2024 - Lesedauer: 4 Minuten
Das Trockenfutter lässt sich nicht mehr gut beißen, das bisher heißgeliebte Nassfutter wird verschmäht, oder bekommt deinem Liebling plötzlich nicht mehr? Wenn deine Samtpfote in die Jahre kommt, ändern sich ihre Ernährungsbedürfnisse. Wir erklären, warum das so ist, und wie du die Ernährung deiner Katze anpasst, damit sie lange fit und agil bleibt.
Der Stoffwechsel verändert sich
Etwa ab dem zehnten Lebensjahr gilt deine Katze als Senior. Neben regelmäßigen tierärztlichen Check-ups solltest du auch ihr Futter auf den Prüfstand stellen. Alte Katzen haben einen gesteigerten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen, da die Enzymaktivität der Verdauungsorgane mit dem Alter abnimmt. Ein seniorengerechtes Futter berücksichtigt diesen erhöhen Bedarf. Außerdem solltest du auf den Phosphorgehalt des Futters achten: Im Verdauungsprozess wird Phosphor in Harnstoff umgewandelt und über die Nieren ausgeschieden. Die Nieren sind aber die „Achillesferse“ deiner Katze. Gerade bei älteren Katzen sind sie nicht mehr so leistungsfähig und ein niedriger Phosphorgehalt entlastet die empfindlichen Organe. Mit dem Alter wird auch das Verdauungssystem träger und das Futter wird nicht mehr so gut verwertet wie früher. Ein gutes Seniorenfutter sollte deswegen besonders bekömmlich und leicht verdaulich sein und ausreichend Ballaststoffe enthalten, um die Darmtätigkeit anzuregen. Dass deine Seniorenkatze sich weniger bewegt als früher ist normal – deswegen sind viele Seniorenfutter kalorienreduziert. So vermeidest du Übergewicht, ohne dass deine Katze Hunger leiden muss.
Nassfutter bringt viel Flüssigkeit mit
Auch Zahnprobleme sind bei Katzensenioren nicht selten. Zwar lässt sich mit guter Gebisspflege der Zahnapparat deines Stubentigers lange erhalten, aber wenn sich Verschleißerscheinungen oder Zahnverluste einstellen, kann die harte Konsistenz des Trockenfutters deiner Katze Probleme bereiten. Achte darauf, ob sie das Futter noch beißen und kauen kann oder ob eine Umstellung auf weiche Mahlzeiten erforderlich ist. Wie auch bei menschlichen Senioren ist es für alte Katzen wichtig, ausreichend zu trinken. Wird das Wassernapf nicht ausreichend beachtet, versuch es mit einem Katzen-Trinkbrunnen. Viele Stubentiger sind begeistert von einer solchen Fließwasserquelle – auch schon in jungen Jahren. Hast du einen absoluten Trinkmuffel, kannst du ihn vielleicht mit Katzendrinks überzeugen? Praktisch ist auf jeden Fall, wenn du hauptsächlich Nassfutter fütterst. Es besteht zu 70 bis 80 Prozent aus Wasser und bringt so schon eine Menge Flüssigkeit mit. Da der Geruchssinn und häufig auch der Appetit im Alter nachlassen, fütterst du am besten die Tagesration in mehreren über den Tag verteilten Portionen und leicht erwärmt. So riecht das Futter intensiver und appetitlicher, die Verdauung wird nicht durch große Portionen belastet und der Blutzuckerspiegel bleibt stabil.
Die Sache mit dem Appetit
Es gibt einige sehr aktive Best Ager, doch bei den meisten Katzen lässt im Alter die Bewegungsfreude nach. Viele Katzen haben dann auch weniger Appetit. Wenn deine Katze sich weniger bewegt, sinkt ihre Darmaktivität, weswegen viel alte Katzen unter Verstopfung leiden. Ein erhöhter Gehalt an Ballaststoffen in der Ernährung von Seniorenkatzen wirkt nun darmanregend und hochwertige Proteine aus Muskelfleisch oder Fisch entlasten die Verdauung. Gerade wenn deine Katze sehr viel weniger als früher frisst, ist ein nährstoffreiches Futter wichtig. Manche alten Katzen bewegen sich sogar so wenig, dass sie einen Großteil ihrer Muskelmasse verlieren. Sie wirken dann und zerbrechlich und dünn. Am besten holst du in diesem Fall tierärztlichen Rat ein: Hat sie keine Erkrankungen kann ein Seniorenfutter mit einem besonders hohen Protein- und Energiegehalt ihr helfen, nicht noch mehr Muskelmasse abzubauen und ein sanftes seniorengerechtes Training die vorhandene Muskulatur zur erhalten. Manche Katzen haben im Alter aber auch einen besonders großen Appetit. Womöglich langweilen sie sich, weil ihnen alters- oder erkrankungsbedingt die Bewegung und der Freigang nicht mehr so viel Freude bereiten wie früher. Auch dann ist ein zweigleisiger Ansatz die beste Lösung: ein kalorienreduziertes Seniorenfutter und seniorengerechte Bewegungsalternativen, die wieder Schwung und Freude in den Alltag deines Katzenseniors bringen.
Gutes Seniorenfutter auf einen Blick
Ein gutes Seniorenfutter für Katzen erkennst du an:
- einem erhöhten Gehalt an Ballaststoffen, der die Darmtätigkeit anregt
- hochwertigen Proteinen aus Muskelfleisch oder Fisch, die leicht verdaulich sind und den Darm entlasten
- einem geringen Phosphorgehalt, der die Nieren entlastet
- einem hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen, vor allem B-Vitaminen, Vitamin D und Folsäure
- einer angepassten Energiezufuhr, die je nach Appetit des Seniors erhöht oder reduziert ist