Den Hund chippen – für mehr Sicherheit zu Hause und im Ausland
05.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten
Was bedeutet es eigentlich, wenn du deinen Hund chippen lässt? Gibt es Vorteile oder Nachteile beim Chippen des Hundes? Zunächst die gute Nachricht: Ein Hunde-Chip ist ein kleiner Mikrochip, der narkosefrei unter die Haut des Hundes implantiert wird und den Hund nicht behindert. Er sorgt dafür, dass dein Hund lebenslang sicher gekennzeichnet ist und weltweit besser wiedergefunden werden kann. Lies hier, was du dabei beachten musst, damit bei Auslandsaufenthalten und einem möglichen Verlust deines Hundes nichts schiefläuft!
Wie funktioniert ein Chip beim Hund?
Ein Chip ist ein Transponder mit dem offiziellen Namen „RFID Mikrochip“. Er ist ca. 2 mm breit und 12 mm lang und somit vergleichbar mit einem Langkornreis. Einige Tierärzte bieten für kleine Hunde einen entsprechend kleineren Chip an. Der Chip wird ausschließlich von Tierärzten dem Tier unter die Haut eingeführt.
Der Mikrochip besteht aus einem speziellen gewebefreundlichen und nicht-allergenen Material, das mit dem umliegenden Körpergewebe verwachsen soll. Dieser Prozess garantiert, dass der Chip keine darunterliegenden Hautschichten erreichen kann. Bei Hunden wird der Transponder weltweit standardisiert auf der linken Halsseite eingeführt.
Der Transponder ist inaktiv, das heißt: Er strahlt und sendet nicht und verfügt über keinerlei Energiequellen. Seine Aktivierung erfolgt erst in dem Moment, wenn ein Lesegerät dicht daran gehalten wird und einen Impuls an ihn aussendet. Ein Mikrochip kann daher nicht via GPS, Satelliten oder andere Peilvorrichtungen geortet werden!
Der Chip ist mit einer 15-stelligen Nummer codiert, die mit einem speziellen Lesegerät gescannt und decodiert werden kann. Ein solches Lesegerät ist frei verkäuflich und wird von Tierheimen, Tierpraxen, Tierorganisationen, Polizei und Zoll verwendet.
Folgende Informationen werden beim Chip ausgelesen:
- Herkunftsland des Hundes
- Mikrochipnummer/personalisierte Identifikationsnummer des Hundes (weltweit einmalig)
- Hersteller des Mikrochips
Um den Chip zu implantieren, verwendet der Tierarzt eine spritzenähnliche Vorrichtung mit einer dicken Hohlnadel, mit deren Hilfe der Chip unter die Haut des Hundes eingeführt wird. Der reine Implantationsvorgang dauert nur wenige Sekunden und wird ohne Narkose vorgenommen. Wie stark der Eingriff deinem Hund wehtut, hängt in erster Linie von der individuellen Schmerzempfindung deines Tieres ab, wird aber in der Regel mit dem Stich einer Impfung verglichen.
Lass deinen Hund am besten bereits im Welpenalter chippen, wenn Haut und Fell noch elastisch und dünn sind, und kombiniere es beispielsweise mit der ersten Tollwutimpfung. Das Datum der Implantation und die Mikrochipnummer samt einem Barcode müssen sorgfältig in den EU-Heimtierpass an einer dafür vorgesehen Stelle eingetragen werden.
Wichtig: Vergiss nicht die Registrierung!
Damit der Chip beim Wiederfinden deines Hundes überhaupt zweckdienlich sein kann, musst du die Mikrochipnummer (auch Transpondernummer genannt) bei einer darauf spezialisierten Organisation registrieren lassen. Deutscher Tierschutzbund mit FINDEFIX und Tasso e.V. bieten eine kostenlose Registrierung online an, IFTA ist eine kostenpflichtige Organisation mit einem sehr umfangreichen Identifikations- und Rückführungsprogramm, unter anderem mit Nachverfolgung (Tracking).
Notwendige Daten bei der Registrierung des Chips sind:
- Transponder-/Chipnummer (aus dem Heimtierpass deines Hundes)
- Angaben zum Hund: Tierart/Rasse, Rufname, Geschlecht, Geburtsdatum, Farbe
- Name, Adresse, aktuelle Telefonnummer, ggf. Email-Adresse des Hundehalters
- Zweite Kontaktadresse/Telefonnummer
Du kannst diese Angaben durch zusätzliche Informationen ergänzen, wie zum Beispiel besondere Kennzeichen des Hundes. Denk unbedingt daran, deine Kontaktdaten immer aktuell zu halten!
Die Onlineplattformen der Tierschutzorganisationen haben dafür gesonderte Formulare. Ohne diese Registrierung bleibt der Chip anonym und kann dir nicht zugeordnet werden. Übrigens: Auf den Seiten der genannten Tierschutzorganisationen kannst du auch nach einem vermissten Tier suchen oder auch ein gefundenes Tier melden.
Warum du deinen Hund chippen lassen solltest.
Rechtspflicht für den Chip besteht in Deutschland nur dann, wenn dein Hund eine bestimmte Größe erreicht oder bestimmten Hunderassen angehört, die auf der sogenannten „Rasseliste“ geführt werden. Ob das Chippen des Hundes notwendig ist oder nicht, regeln die Bundesländer. Informiere dich darüber bei der für dich zuständigen Stadtverwaltung.
Wenn du deinen Hund vom Züchter erwirbst, ist der Welpe in der Regel bereits gechippt. Das liegt daran, dass Züchtervereine das Chippen zur Zuchtauflage machen. Möchtest du irgendwann mit deinem Hund eine Urlaubsreise ins europäische Ausland oder Übersee unternehmen, dann ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass der Hund bei Einreise gechippt und die Chipnummer im EU-Heimtierpass eingetragen ist.
Für weitere Informationen liest du den Ratgeber von Fressnapf zu Einreisebestimmungen für Hunde in den EU-Ländern.
Doch der Chip bietet auch sonst noch so einige Vorteile für Hund und Halter:
- Geht dein Hund einmal verloren, kann er anhand des Chips eindeutig identifiziert und zurückgegeben werden. Notwendige Voraussetzung ist, dass du den Chip bei einer speziellen Organisation registriert hast (siehe oben).
- Wenn du einen Hund von Personen zweifelhafter Erscheinung und/oder im Ausland erworben hast, dann solltest du unbedingt einen Tierarzt (Tierschutzorganisation, Tierheim) aufsuchen, der den Chip (sofern vorhanden) ausliest.
Kleiner Nachteil dieser Methode besteht darin, dass man zum Auslesen des Mikrochips ein Lesegerät braucht. Nur so kann der Finder des Hundes die spezifische Chipnummer (Transpondernummer) herausfinden und den registrierten Hundehalter via Tierschutzorganisation benachrichtigen.
Tipp: Lass dir eine Hundeplakette von deiner Registrierungsorganisation zusenden, die dein Hund anschließend am Geschirr trägt. So weiß der Hundefinder, wo die Chipnummer registriert ist.
Hunde chippen: die Kosten
Der Preis für den Chip fällt je nach Hersteller unterschiedlich aus und liegt zwischen 30 bis 60 Euro. Er richtet sich nach der Chipgröße und seiner technischen Qualität aus. Das heißt: Je kleiner und innovativer das Modell, desto teurer ist es. Das Einsetzen des Chips wird entsprechend der Gebührenordnung für Tierärzte mit ca. 10 Euro berechnet.