Anti-Giftköder-Training kann Hundeleben retten!
05.05.2023 - Lesedauer: 2 Minuten
Jeder Hundehalter kennt das Horrorszenario, bei dem der Hund mit Schmerzen am Boden liegt, weil er etwas Giftiges gefressen hat! Das Szenario ist leider nicht aus der Luft gegriffen. Gegen gestörte Menschen, die Hunde hassen, aber auch Gedankenlose, die Rattengifte ausstreuen, können Sie nichts unternehmen. Aber Sie können Ihrem Hund beibringen, Gefahrenquellen zu meiden. Hier finden Sie ein paar Tipps dazu.
Was ist ein Giftköder?
Ein Giftköder ist der übliche Ausdruck für einen von Hunde hassenden, psychisch und sozial gestörten Menschen mit Tötungsabsicht ausgelegten Köder. Sie sind als schmackhafte Stücke in Fleisch, Wurst, Leberpasteten, Buletten oder Hundetrockenfutter getarnte Brocken. Im Inneren dieser präparierten „Snacks“ können Rasierklingen, Glassplitter, Nägel, Reißzwecken, Nadeln versteckt sein. Auch freiverkäufliche Gifte wie Rattengift oder Schneckenkorn können dem Köder beigemengt sein.
Welcher Hund ist von Giftködern gefährdet?
Prinzipiell sind alle Hunde in Gefahr, einen Giftköder aufzuschnappen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Hunde instinktiv stöbern und damit auch nach Nahrung suchen. Hunde sind darüber hinaus sogenannte Schlinger: Sie verschlingen ihr Fressen, ohne darauf ausgiebig zu kauen. Einige Hunderassen verhalten sich geradezu wie Staubsauger, die alles Essbare verschlucken. Andere wiederum haben eine besondere Neigung für verrottetes Fleisch, das sie in Gebüschen, bei Mülleimern und auf den Straßen finden. Besonders betroffen sind Welpen und Junghunde, denn sie finden alles spannend und nehmen Dinge gern in die Schnauze.
Gefahren jenseits der Giftköder
Statistisch betrachtet, ist es nicht der Giftköder, der das Hundeleben auf den Gassirunden bedroht. Als Parasitenvertilgungsmittel ausgelegte Gifte, allen voran das Rattengift und Schneckenkorn, sind besonders häufig an Vergiftungen des Hundes schuld. Sie entfalten ihre tödliche Wirkung mitunter innerhalb weniger Minuten. Manchmal reicht es schon aus, wenn der Hund nur daran riecht. Auch Pestizide und Düngemittel frisch behandelter Wiesen können für den Hund zu Gefahr werden.
Schließlich kann sich Ihr Hund auch an mit Würmern, Bakterien oder Viren kontaminierten Abfällen oder an aufgenommenen Exkrementen anderer Tiere oder Menschen anstecken.
Anti-Giftköder-Training
Das Anti-Giftköder-Training ist nicht nur sinnvoll gegen die Aufnahme von Giftködern, sondern grundsätzlich eine gute Prävention bei allen potenziellen, oral aufgenommenen Gefahrenquellen.
1. Aufnehmen und Fressen vom Boden: Tabu!
2. Umcodierung: Finde und zeige es an!
3. Tauschhandel einüben: Lass los!
Was Sie sonst noch tun können, um Hundeleben zu retten
Seien Sie auf einen Vergiftungsfall und Giftköderaufnahme vorbereitet, um schnell und zielsicher handeln zu können. Wichtig ist vor allem, Ruhe zu bewahren und besonnen die nächsten Schritte zu planen. Panik hilft weder dem Hund noch dem Halter weiter.
Folgende Zusatzmaßnahmen sollten Sie zuvor ergreifen:
- Laden Sie sich eine Giftköder-Alarm-App auf Ihr Mobiltelefon herunter, z. B. Giftkoeder-radar.com. Informieren Sie sich, wo Giftköderalarm oder Rattengifte gemeldet wurden.
- Speichern Sie in Ihrem Mobiltelefon die Notfallnummern von Tierärzten und/oder Tierkliniken in der Nähe Ihrer Gassirunden ein. In einer Notfallsituation brauchen Sie nur auf die passende Nummer zu tippen
- Informieren Sie sich im Internet bei der Gemeinde über großflächige Einsätze von Düngermitteln oder Pestiziden bei Wäldern, Wiesen, Feldern und meiden Sie diese.
Trainieren Sie konsequent, geduldig und am besten täglich mit Ihrem Hund die Übungen, die ihn vor einer Vergiftung bewahren können. Dazu gehört auch der Rückruf. Beschäftigen Sie sich mit Ihrem Hund während der Spaziergänge (Zerr-, Such-, Apportierspiele, selbstgemachte Agility-Parcours). Denn auch das ist eine wichtige Prävention, die darüber hinaus die Bindung stärkt und Ihnen beiden guttut.