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Malteser – weißer Wirbelwind mit viel Herz

14.09.2023 - Lesedauer: 9 Minuten

Havaneser Malteser Hund steht im Garten

Wer einmal in die schwarzen treuen Knopfaugen eines Maltesers geblickt hat, um den ist es geschehen. Der quirlige, kleine Begleithund wickelt tierliebe Menschen mit seiner fröhlichen und lebhaften Art spielend um den Finger. Der Malteser ist unternehmungslustig, verspielt und kinderlieb. Er tobt leidenschaftlich gern – sowohl mit Artgenossen als auch mit seiner Familie. In den eigenen vier Wänden ist er verschmust, wachsam und anhänglich.

Intelligenter Charmeur mit adligen Vorfahren

Der Malteser zählt zu den ältesten Hunderassen der Welt – er war schon in der Antike bekannt. Ursprünglich stammt er aus dem Mittelmeerraum; allerdings nicht von der Insel Malta, wie man aus dem Namen schließen könnte. Das Wort Malteser geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf das aus der semitischen Sprachfamilie stammende Wort „màlat“ zurück, das „Hafen“ oder „Zuflucht“ bedeutet. Beheimatet waren die Vorfahren des kleinen Wirbelwinds also in den Häfen am Mittelmeer. Dort streunten sie zwischen den Schiffen und Lagerhäusern umher, immer auf der Suche nach Mäusen, Ratten oder anderen Leckerbissen. Bereits im Alten Rom avancierte der Malteser zum Begleithund adliger Damen. In der Renaissance eroberten die cleveren Hunde das Herz des Adels endgültig und lebten fortan auf großer Pfote. So finden sie sich auf zahlreichen Abbildungen aus jener Zeit.

Aussehen des Maltesers

Der Malteser zählt in Deutschland zu den beliebten Hunderassen und wird von der Fédération Cynologique Internationale der Gruppe 9 „Gesellschafts- und Begleithunde“, Sektion 1 Bichons und verwandte Rassen zugeordnet.
Malteser wirken aufgrund ihres Körperbaus und ihrer langen Haarpracht auf viele Menschen sehr elegant: Sie sind klein, der Körper ist länglich und wird von einem langen, weißen Fell bedeckt. Seine Augen sind groß, der Blick lebhaft und aufmerksam.

Wie groß und wie schwer werden Malteser?

Malteser gehören zu den kleinen Hunderassen: Ausgewachsene Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 21 bis 25 Zentimeter, Hündinnen eine Widerristhöhe von 20 bis 23 Zentimetern. Je nach Größe kann ein Malteser drei bis vier Kilogramm schwer werden.

Wie alt werden Malteser?

Kleine Hunde wie der Malteser haben durchschnittlich eine höhere Lebenserwartung als große Hunderassen. Studien legen nahe, dass das Wachstum im Welpenalter hierbei eine entscheidende Rolle spielt. Ein Malteser wird für gewöhnlich 12 bis 15 Jahre alt.

Durch eine liebevolle Pflege, hochwertiges Futter und regelmäßige Bewegung kannst du die Gesundheit deines Vierbeiners unterstützen und zu einem langen, glücklichen Leben beitragen. Du möchtest wissen, wie alt dein Malteser in Hundejahren ist? Mithilfe unserer Tabelle erfährst du ganz einfach, wie du Hundejahre in Menschenjahre umrechnen kannst.

Der Charakter: Ist ein Malteser ein Kläffer?

Manche Menschen haben die Sorge, dass Malteser zu den sogenannten „Kläffern“ zählen. Malteser bellen für gewöhnlich jedoch nicht übermäßig viel und gelten daher allgemein nicht als „Kläffer“.
Grundsätzlich ist häufiges Bellen auch nicht nur auf die Hunderasse zurückzuführen, sondern hat ganz individuelle Ursachen. Mehr dazu erfährst du in unserem Ratgeberbeitrag Hund bellt – zu oft, zu laut, zu lang.

Der Malteser ist ein Hunderasse mit lebhaftem Temperament. Die kleinen weißen Wollknäule sind selbstbewusst, intelligent, verspielt, fröhlich und wachsam. Gelegentlich können Malteser auch dickköpfig sein, in der Regel ist diese Hunderasse aber sehr umgänglich. Am liebsten möchten sie ihre Familie überall hin begleiten, was aufgrund ihrer geringen Größe zum Glück selten ein Problem ist. Wenn du deinen Malteser entsprechend erziehst und ausreichend mit ihm übst, kannst du ihn meist auch problemlos in öffentlichen Verkehrsmitteln wie zum Beispiel einem Bus mitnehmen. Fremden Menschen gegenüber sind die kleinen Hunde am Anfang jedoch eher scheu. Nach dem Kennenlernen ändert sich das aber meistens schnell.

SteckbriefSteckbrief Malteser

Rasse
Malteser
Herkunft
Mittelmeerraum
Klassifikation
Gesellschafts- und Begleithund
Größe
Rüde 21 bis 25 Zentimeter Widerristhöhe, Hündin 20 bis 23 Zentimeter Widerristhöhe
Gewicht
3 bis 4 Kilogramm
Körperbau
Körper länger als hoch; kurze, gerade Gliedmaßen, stolze Kopfhaltung
Augen
runde, dunkle Knopfaugen
Ohren
lange, dicht behaarte Schlappohren
Fell und Farbe
dichtes, weißes, seidig-glänzendes Langhaarfell
Charakter
lebhaft, verspielt, selbstbewusst, lernwillig
Pflege
tägliche Fellpflege, um ein Verfilzen der Haare zu vermeiden
Gesundheit
Veranlagung zu Augenreizung und Bindehautentzündung aufgrund des Fells

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Erziehung und Haltung: Für wen ist ein Malteser geeignet?

Genießt er keine gute Erziehung, tanzt der Malteser dir leicht auf der Nase herum. Du solltest daher schon im Welpenalter bestimmt und konsequent mit ihm umgehen. Mit Geduld und Ruhe kannst du deinem Welpen die wichtigsten Kommandos und Regeln schon früh beibringen, denn er ist sehr eifrig, lernwillig und kooperationsbereit. Je besser ein Malteser erzogen ist, desto einfacher ist seine Haltung im Alltag. Wer mit Hunden noch unerfahren ist, sollte mit seinem Vierbeiner eine Hundeschule besuchen: Unter Anleitung eines Trainers eignest du dir dort das nötige Erziehungswissen an und stärkst gleichzeitig die Beziehung zu deinem Hund.

Eine frühe Sozialisation mit Artgenossen auf Hundewiesen oder in Welpenspielgruppen ist ebenfalls empfehlenswert und erleichtert dir spätere Hundebegegnungen: Ist dein Malteser daran gewöhnt, andere Hunde zu treffen, begegnet er ihnen selbstsicher und mit Respekt.

Ein Malteser eignet sich auch als Begleithund für Menschen ohne große Hundeerfahrung oder für ältere Personen, solange eine artgerechte Haltung gewährleistet ist.

Ist der Malteser ein Anfängerhund?

Der Malteser eignet sich nicht nur für erfahrene Hundebesitzer, sondern kann auch von Anfängern gut gehalten werden. Wichtig ist jedoch, dass du dich gründlich mit der Hunderasse und ihrer Erziehung auseinandersetzt, wenn du dir einen Malteser kaufen möchtest. Ratschläge zur Erziehung und Haltung kannst du beispielsweise seitens des Züchters oder einer Hundeschule erhalten.

Ist ein Malteser ein guter Familienhund?

Aufgrund seines fröhlichen, verspielten Wesens eignet sich der Malteser bestens als Familienhund. Voraussetzung ist natürlich – wie bei anderen Hunderassen auch – dass er eine gute Erziehung genossen hat und gut sozialisiert worden ist. Wichtig ist auch, dass du darauf achtest, dass Kinder nicht zu stürmisch mit dem kleinen Hund umgehen.

Wie viel Bewegung braucht ein Malteser?

Die unternehmungslustigen und mutigen Malteser sind stets zum Spielen aufgelegt und brauchen ausreichend Bewegung, um sich wohlzufühlen: Für ausgedehnte Spielzeiten, Agility oder Dog Dancing sind die meisten Artgenossen immer zu haben. Hat sich der temperamentvolle Malteser so richtig ausgepowert, liegt er bevorzugt ganz dicht bei seinen Lieben und genießt Streicheleinheiten. Ist der Malteser geistig und/oder körperlich nicht ausgelastet, kann er jedoch störrisch und „frech“ werden.

Kann man einen Malteser alleine lassen?

Der Malteser ist ein anhänglicher Hund, der eine enge Bindung zu seiner Familie aufbaut. Er liebt es, dich nach Möglichkeit überall hin zu begleiten und ist nicht gerne allein. Trotzdem kann man auch einen Malteser an das Alleinsein gewöhnen. Ob und wie lange du deinen Vierbeiner allein lassen kannst, richtet sich schlussendlich immer auch nach dem individuellen Charakter deines Hundes. Wie du das Alleinbleiben mit deinem Malteser trainierst, erfährst du im Ratgeberbeitrag “Den Hund allein lassen – Trennungsangst und Kontrollverlust überwinden“.

Pflege und Gesundheit des Maltesers

Das weiche lange Fell des Maltesers braucht eine regelmäßige Pflege – im Idealfall täglich, da es sonst schnell verfilzt. Besonders das Fell zwischen den Vorder- und Hintergliedmaßen sowie an den Ellenbogen neigt dazu, schnell zu verfilzen, wenn man es nicht regelmäßig pflegt. Gewöhne deinen Vierbeiner deshalb am besten schon als Welpen an das tägliche Bürstritual. Wird das seidig glänzende Fell zu lang und hängt bis zum Boden, ist es Zeit für den Hundefriseur. Das ist meistens nach zwei bis drei Monaten der Fall.

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Häufige Erkrankungen des Maltesers

Zu den typischen Krankheiten von Maltesern zählen Bindehautentzündungen und Augenreizungen, die durch zu langes Fell verursacht werden. Daher sollte das Haar über den Augen gekürzt oder mit einem Gummi zusammengebunden werden, damit es nicht in die Augen fällt.

Malteser, die zur Zucht dienen, werden außerdem auf eine Erkrankung des Kniegelenks untersucht, die zu einer Kniescheiben-Verrenkung (Patellaluxation) führt. Die Kniescheibe (Patella) ist ein kleiner, flacher Knochen, der vor dem Kniegelenk in einer Gleitrinne liegt. Bei der Patellaluxation rutscht der scheibenförmige Knochen aus der Gleitrinne heraus, was für den Hund sehr schmerzhaft sein kann. In der Folge kann er sein Bein nicht mehr normal auf den Boden aufsetzen und hält es beim Laufen plötzlich hoch. Eine mögliche Ursache für eine Patellaluxation ist eine von Geburt an zu flache Gleitrinne. Dann ist die Erkrankung genetisch bedingt. Um eine Patellaluxation festzustellen, untersucht der Tierarzt das betroffene Kniegelenk und fertigt gegebenenfalls eine Röntgenaufnahme an. Ob die Patellaluxation operiert werden muss oder ohne Operation, sprich konservativ, behandelt werden kann, richtet sich nach ihrer Ausprägung und den Beschwerden des Hundes. Solche rassetypischen Erkrankungen können im Übrigen auch bei einem Malteser-Mischling auftreten.

Wie viel kostet ein Malteser?

Für einen reinrassigen Malteser kannst du von einem Kaufpreis ab etwa 1.500 Euro ausgehen. Auch Malteser-Mischlinge wie der Maltipoo kosten in etwa so viel. Der Preis hängt dabei unter anderem von der Zuchtstätte und der Ahnentafel ab. Ein seriöser Züchter sorgt dafür, dass seine Malteser-Welpen gesund sind und in einem artgerechten Umfeld sozialisiert werden.
Gegebenenfalls wirst du aber auch im Tierheim fündig und kannst einem Malteser oder Malteser-Mischling von dort ein neues Zuhause schenken. Hier wird dir lediglich eine Schutzgebühr berechnet, die geringer ausfällt.

Was solltest du vor dem Kauf eines Maltesers beachten?

Wenn du einen Malteser kaufen möchtest, solltest du darauf achten, dass du den Hund aus einer seriösen Quelle (z. B. von einem anerkannten Züchter) beziehst. Ein erfahrener Züchter kann dich zudem bei Fragen rund um die Rasse und deren Haltung beraten, gegebenenfalls auch noch lange Zeit nach dem Kauf. Häufig besteht zudem die Möglichkeit, dass du deinen zukünftigen Weggefährten einige Male beim Züchter besuchen darfst, ehe du ihn mit zu dir nach Hause nimmst. Das hat den großen Vorteil, dass sich dein Malteser-Welpe so schon früh an dich gewöhnen kann und du für ihn nicht mehr komplett fremd bist, wenn er bei dir einzieht.

Bevor du dir deinen Malteser kaufst, solltest du nach Möglichkeit auch dessen Eltern begutachten. Sie sollten frei von Kniescheibenproblemen (Stichwort Patellaluxation) sein und über gesunde Augen und ein gesundes Herz verfügen. Vom Kauf von Welpen, die aus sogenannten Vermehrungszuchten stammen, ist dringend abzuraten.

Von vielen ohnehin schon kleinen Hunderassen – wie auch dem Malteser – werden manchmal besonders kleine Mini-Versionen angeboten. Mini Malteser sind kleiner und leichter als das Original, sie bringen weniger als 3 kg auf die Waage. Solche Mini-Züchtungen können für die Hunde jedoch mit gravierenden Gesundheitsproblemen verbunden sein. Außerdem gelten sogenannte Teacup-Hunde nicht als anerkannte Hunderasse. So lassen verantwortungsbewusste Züchter winzige Exemplare einer Rasse erst gar nicht zur Weiterzucht zu, da die Gefahr gesundheitlicher Einschränkungen und Erkrankungen zu hoch ist. Die Zuchtordnung des Verbandes für das deutsche Hundewesen (VDH) mit Stand von 2018 verbietet außerdem die Zucht von Teacup-Hunden und legt fest, dass nur mit Hunden gezüchtet werden darf, die mindestens zwei Kilogramm schwer sind. Wird dir also ein Mini Malteser angeboten, solltest du hinterfragen, was genau damit gemeint ist.

Video: "Alles über den Malteser"

Diese anderen kleinen Hunderassen könnten dir auch gefallen:

  • Havaneser: Der Havaneser mit seinem seidenweichen Fell und der Haarspange über den Augen wirkt auf den ersten Blick wie ein etwas langweiliger Sofahund. Der zweite Blick aber enthüllt einen robusten Kleinhund, der mit seiner cleveren, verspielten und wachsamen Art verzaubert.
  • Russkiy Toy: Der Russkiy Toy („Russischer Toy“) ist ein hübscher, etwas an einen Rehpinscher erinnernder Kleinhund und charaktervoller Gefährte. Der Russkiy Toy ist eine ausgezeichnete Wahl für Hundehalter, die sich einen freundlichen und gewitzten Vierbeiner in „handlichem“ Format wünschen.
  • Prager Rattler: Einst als fleißiger Rattenjäger und exklusiver Begleiter von böhmischen Königen und Adeligen hochgeschätzt, zählt der Prager Rattler heute zu einem beliebten Gesellschaftshund. Der Winzling beeindruckt mit seinem Selbstbewusstsein und liebt die Nähe seiner Menschen.
  • Mops: „Ein Leben ohne Mops ist möglich. Aber sinnlos“, sagte Loriot. Mit gutem Grund: Der Mops ist ein quirliger Charmebolzen und treuer Gefährte, dabei liebevoll und anhänglich. Seinem knautschigen Gesicht und seinen großen Augen kann man nicht widerstehen.
  • Maltipoo: Der Maltipoo vereint in sich die Liebenswürdigkeit des Maltesers mit der Intelligenz des Pudels. Die Mischung ergibt einen aufmerksamen, fröhlichen und verspielten Familienhund, der sich leicht erziehen und im Alltag führen lässt.
  • Chihuahua: Klein, aber oho! Beim mexikanischen Chihuahua handelt es sich um die kleinste Hunderasse der Welt. Die Größe des Chihuahua liegt zwischen 15 und 35 Zentimetern Schulterhöhe. Mit maximal drei Kilo ist auch das Gewicht des Chihuahua handlich.

Hier findest du noch weitere der beliebtesten kleinen Hunderassen auf einen Blick:

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