Neufundländer – der große Hund und das Meer
05.05.2023 - Lesedauer: 3 Minuten
Imposant, kuschelig und unglaublich sanft: Der optisch an einen Bären erinnernde Neufundländer ist ein liebenswerter Menschenfreund. Um ihm ein geeignetes Zuhause zu geben, benötigen Sie viel Platz und sollten ausreichend Aufmerksamkeit für den verschmusten Kanadier einplanen. Wenn Sie dazu noch am Meer oder zumindest in der Nähe eines Gewässers wohnen, haben Sie mit dem Neufundländer vielleicht den idealen Hund entdeckt.
Wikingerschiffe und Fischerboote
Rund tausend Jahre ist es her, seit die Wikinger an der Küste Neufundlands landeten. In ihrer Begleitung: große Bärenhunde, von denen nach Abzug der nordischen Seefahrer einige auf der Insel zurückblieben und auf die Hunde der indianischen Ureinwohner trafen. Die nächsten Siedler tauchten im 17. Jahrhundert auf und hatten ihrerseits tierische Begleiter bei sich. Aus der Vermischung dieser Hunde mit den Nachkommen der Wikingerhunde entstand ein bärenartiger Hund – ein Kraftpaket, das als Schlitten- und Arbeitshund auf Fischerbooten Großartiges leistete. Sein Element blieb das Wasser. Der Legende nach hat ein Neufundländer Napoleon bei seiner Flucht von Elba vor dem Ertrinken gerettet. Dank seiner Liebe zum Wasser und seiner Kraft ist der Neufundländer ein Rettungsschwimmer par excellence – unter anderem hochoffiziell bei der französischen Küstenwache.
Charakter des Neufundländers
In einem Neufundländer steckt der Charakter eines wahren Engels auf vier Pfoten, der für seine Gutmütigkeit, seine Friedfertigkeit und Geduld bekannt ist. Der intelligente und fleißige Hund hat außerdem ein ruhiges und ausgeglichenes Wesen, ist für gewöhnlich kinderfreundlich und verfügt über einen ausgeprägten Rettungstrieb. Mit gutem Grund sind Neufundländer als Wasser- und Rettungshunde begehrte Gebrauchshunde. Zudem ist der Neufundländer extrem anhänglich und liebebedürftig. Er ist ein Schmusebär, der sich eng an seine Menschen bindet und überall dabei sein möchte.
Erziehung und Haltung des Neufundländers
In der Wohnung fühlt der massige Neufundländer sich nicht wohl. Die Größe eines Rüden liegt bei durchschnittlich 71 Zentimetern Schulterhöhe, Hündinnen bringen es auf rund 66 Zentimeter – ein imposantes Format. Für die artgerechte Haltung eines Neufundländers brauchen Sie viel Platz und Zeit, um dem Tier ausreichenden Auslauf und Beschäftigung zu bieten. Die Erziehung eines Neufundländers gelingt selbst Hundeanfängern, ein wenig Konsequenz und viel Einfühlungsvermögen vorausgesetzt. Genug Auslastung ist aber unverzichtbar: Neufundländer wollen bei Wind und Wetter körperlich und intellektuell gefordert werden. Vernachlässigung und damit einhergehende Verhaltensauffälligkeiten können zu Problemen führen. Sein dickes Fell macht den Neufundländer sehr hitzeempfindlich. Achten Sie an heißen Tagen daher darauf, dass der Hund stets Zugang zu einem Schattenplätzchen und Gelegenheit zur Abkühlung hat.
Pflege des Neufundländers
Sie ahnen es: Aufgrund seines speziellen, üppigen Haarkleides ist die Fellpflege beim Neufundländer sehr aufwendig. Die sorgsame Pflege ist auch deshalb wichtig, weil ein vernachlässigtes Neufundländer-Fell einen unangenehmen Geruch entwickelt. Der Hund muss häufig gekämmt und gebürstet werden, um nicht zu verfilzen. Legen Sie hierbei besonderes Augenmerk auf Brust, Ohren und Ellenbogen-Innenseiten. Baden sollten Sie den Neufundländer aber nur in Ausnahmefällen und zur Reinigung unbedingt einen rückfettenden Badezusatz benutzen, um den rassetypischen Schutzfilm nicht zu schädigen. Beim Jungtier sollten Sie darauf achten, dass das Futter nicht zum Wachstumsbeschleuniger wird. Der Fachhandel bietet spezielle Welpennahrung für Großhunde an. Aufgrund ihrer Größe und des schnellen Wachstums neigen die Tiere zu Hüft- und Ellbogendysplasie. Auch Herzprobleme können auftreten. Die Lebenserwartung eines gesunden Neufundländers liegt bei durchschnittlich zehn Jahren.
Die besten Produkte für Ihren Neufundländer finden Sie bei uns!
SteckbriefNeufundländer
Rasse | Neufundländer
|
Herkunft | Kanada |
Klassifikation | Molossoide, Pinscher und Schnauzer
|
Größe | Rüde 69 bis 74 Zentimeter – Hündin 63 bis 69 Zentimeter
|
Gewicht | Rüde 60 bis 70 Kilogramm – Hündin 45 bis 55 Kilogramm
|
Körperbau | groß, stark, bärenhaft, massiver Körper mit hängender, langer Rute
|
Augen | mandelförmig, dunkelbraun
|
Ohren | dreieckig und anliegend, verhältnismäßig klein, abgerundete Spitze
|
Fell und Farbe | mäßig langes, dichtes Fell mit weicher Unterwolle; Farbe Schwarz-Weiß, Braun oder Schwarz
|
Besonderheiten | wasserabweisender Fettfilm im Fell
|
Charakter | intelligent, gutmütig, kinderlieb, Beschützer- und Rettungstrieb, anhänglich und liebebedürftig
|
Pflege | häufig kämmen und bürsten, selten baden
|
Gesundheit | Veranlagung zu Hüft- und Ellbogendysplasie, Hitzeempfindlichkeit, Disposition zu Knochenkrebs und Herzproblemen
|