Pudelpointer – Arbeitshund für Jäger mit Familienanschluss
05.05.2023 - Lesedauer: 3 Minuten
Der Pudelpointer war das weltweit erste „Doodle“-Projekt. Die gezielte Verpaarung von Pudel und English Pointer hat eine neue Jagdhunderasse hervorgebracht, die seit einigen Jahren offiziell anerkannt ist und einem festgelegten Rassestandard folgt. Ernsthaftigkeit und Jagdfähigkeiten des Pointers gepaart mit Lebendigkeit und Kooperationsbereitschaft des Pudels ergaben einen vielseitig einsetzbaren Jagdhund mit einer engen Bindung zu seiner Familie.
Mehr als ein Mischling
Wer glaubt, die Kreation neuer Rassen durch Kreuzungen mit dem Pudel sei eine moderne Idee, liegt falsch. Die ersten gezielten Verpaarungen aus Pudel und English Pointer fanden schon vor über 140 Jahren statt. Das Ziel war, einen vielseitigen, leichten und sehr einfach erziehbaren Vorstehhund zu züchten, der perfekt zur modernisierten Jagd passen sollte. Es hat über 100 Jahre gedauert, bis aus den Zuchtbemühungen eine neue Rasse entstanden war.
In den ersten 30 Jahren waren nur 11 Pudel, aber 80 Pointer bei der Zucht beteiligt, weil sich die Gene der Pudel so dominant durchsetzen. Heute ist der Pudelpointer eine seltene, aber bei Jägern beliebte Rasse mit ausgezeichneten Eigenschaften – bei der Jagd und zu Hause.
Charakter des Pudelpointers
Im Pudelpointer haben beide Rassen ihren genetischen Abdruck hinterlassen. Der Pudel brachte seine Intelligenz, die Liebe zum Wasser, hervorragende Apportiereigenschaften, Kooperationsbereitschaft und leichte Erziehbarkeit mit ein. Der English Pointer verlieh der Mischung seine intensive Jagdleidenschaft, die hervorragende Nase, Ausdauer und Stöberinstinkte. Während der Pointer im Wesen eher ruhig und ausgeglichen ist, gilt der Pudel als aufgeweckt und hochaktiv.
Der Pudelpointer ist ein in sich ruhender Hund, der in wenigen Sekunden „zündet“ und mit großer Begeisterung seine Aufgaben erfüllt. Im Umgang mit dem Menschen hat der Beitrag des Pudels dem Pointer ein wenig seiner Reserviertheit genommen. Die heutigen Welpen zeigen eine große Konsistenz im Hinblick auf ihre Fähigkeiten und den Charakter. Sie gelten als außerordentlich intelligent, freundlich und lernfähig.
Erziehung und Haltung des Pudelpointers
Wie im Rassestandard festgelegt, ist der Pudelpointer ein vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund. Er bringt für alle Arbeiten in Feld, Wald und Wasser die nötigen Anlagen mit – sei es beim Stöbern, Vorstehen, der Nachsuche oder beim Apportieren. Dabei ist er weder schussempfindlich noch ängstlich, scheu oder aggressiv. Bis er seine Jagdhundaufgaben aktiv erfüllen kann, ist eine lange Zeit der Erziehung und Ausbildung notwendig. Eine gute Sozialisierung legt die Basis für einen wesensfesten, menschenfreundlichen Jagd- und Begleithund.
Pudelpointer sind am besten in den erfahrenen Händen eines Jägers aufgehoben. Wer als Nicht-Jäger einen Hund dieser Rasse hält, sollte ihm andere Aufgaben zur Auslastung anbieten. Jagdlich orientierte Aktivitäten wie Dummy-Arbeit, Mantrailing oder Suchspiele sind empfehlenswert. Abhängig von der Stärke des Jagdtriebs und der Zuverlässigkeit beim Rückruf können Sie Ihren Pudelpointer am Fahrrad oder als Reitbegleithund auspowern.
Pflege des Pudelpointers
Der Pudelpointer hat raues, längeres Deckhaar und eine dichte, weiche Unterwolle. Regelmäßige Pflege ist unverzichtbar, wenn Sie ein übermäßiges Haaren im Haus vermeiden möchten. Die Hunde tragen einen kleinen Bart und längere Haare auf der Stirn und am Rücken. Es ist wichtig, sie regelmäßig zu bürsten sowie ihre Krallen, Ohren und Zähne zu kontrollieren.
Besonderheiten des Pudelpointers
Der Pudelpointer gilt als recht robuste Rasse, die von einigen wenigen Erbkrankheiten belastet ist. Achten Sie darauf, Ihren Welpen aus einer seriösen Zucht von getesteten Eltern zu kaufen. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) hilft Ihnen mit entsprechenden Adressen weiter.
Bei guter Pflege kann der Pudelpointer 14 Jahre alt werden.
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SteckbriefPudelpointer
Rasse | Pudelpointer |
Herkunft | Deutschland |
Klassifikation | Vorstehhunde |
Größe | 55 bis 68 Zentimeter Schulterhöhe |
Gewicht | 20 bis 30 Kilogramm |
Körperbau | harmonisch und muskulös |
Augen | dunkel, mandelförmig und mit Charme im Blick |
Ohren | mittelgroß, dreieckig und eng am Kopf liegend |
Fell und Farbe | rauhaarig mit dichter Unterwolle in den Farben Schwarz, Braun und Dürrlaubfarben |
Besonderheiten | recht neu anerkannte Hunderasse |
Charakter | aufmerksam, freundlich, ausgeglichen und kinderlieb |
Gesundheit | gilt als robuste Rasse mit wenigen Erbkrankheiten (Tests bei Zuchttieren) |