Hundespiele im Haus und unterwegs – für eine starke Mensch-Hund-Bindung
10.10.2023 - Lesedauer: 6 Minuten
Welpen und Junghunde spielen für ihr Leben gern. Während die Welpen die unbekannte Welt erkunden, tarieren die Junghunde die soziale Position untereinander aus. Aber wussten Sie auch, dass erwachsene Hunde und sogar Senioren ihren Spieltrieb weiterhin erhalten? Deswegen ist Spielen mit Ihrem Hund auch bis in sein hohes Alter wichtig für seine Ausgeglichenheit und eine starke Bindung zu Ihnen.
- Warum Haushunde mit uns spielen wollen
- Outdoor-Hundespiele: Gassirunde spannend gestalten
- Keine Angst vor Zerrspielen
- Suchspiele für fordernde Hundenasen
- Verstecken spielen stärkt die Bindung
- Agility-Parcours spontan aus der Natur herzaubern
- Hundespielzeuge: grenzenloser Spaß für unterwegs
- Indoor-Hundespiele: tierischer Spaß nicht nur bei Hundewetter
- Intelligenzspiele für Hunde: Was versteckt sich unter dem Hütchen?
- Snack-Dummy: hervorragend zum Suchen und Füttern
Warum Haushunde mit uns spielen wollen
Die Fähigkeit der Hunde, sich selbst mit Spielen zu beschäftigen, ist schon einmalig und spannend. Noch erstaunlicher ist aber, dass sie dabei den Menschen ihren Artgenossen vorziehen. Tatsächlich haben Kynologen beobachtet, dass Hunde lieber mit dem Spielzeug spielen, dem ihr Herrchen oder Frauchen zuvor Beachtung schenkte, als mit einem, das im Besitz eines Artgenossen ist. So ist das Spielen mit Menschen für Hunde vor allem ein wichtiger Kommunikationsfaktor, der auf Interaktion fußt, anstatt auf Besitztum.
Outdoor-Hundespiele: Gassirunde spannend gestalten
Unterbrechen Sie den langweiligen Trott und machen Sie die Gassirunde für sich und Ihren Vierbeiner noch attraktiver. Beim Spielen unterwegs bauen Sie die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund aus und schaffen die notwendige Vertrauensbasis, um Ihrem Hund eine gute Führungsperson zu sein. So wird der Spaziergang zu einem echten Erlebnis, auf das Ihr Hund sich zukünftig noch mehr freuen wird. Sie werden sehen, wie Ihr Hund sich dabei immer stärker an Ihnen orientiert.
Keine Angst vor Zerrspielen
Obsolet ist die irrige Meinung, Zerrspiele zwischen Mensch und Hund fördern das Dominanzbestreben des Hundes. Kynologen wissen zu berichten, dass Hunde das Zerrspiel als das begreifen, was es ist: bloß ein Spiel. Zögern Sie daher nicht, spielerisch die „Kräfte zu messen“. Tipp für unterwegs: Benutzen Sie einen speziellen Baumwoll- oder Seilknoten. Er ist handlich, waschbar und stellt keine Verletzungsgefahr für Ihren Hund dar. Seien Sie aufmerksam und lassen Sie das Hundespiel nicht zu wild werden. Beenden Sie das Zerrspiel sofort, sobald es droht, den Hund aggressiv zu machen. Andernfalls: Seien Sie kein Spielverderber und lassen Sie Ihren Vierbeiner gewinnen.
Suchspiele für fordernde Hundenasen
Suchspiele eignen sich hervorragend für unterwegs, aber auch für ein Hundespiel im Haus. Gleichzeitig üben Sie damit spielerisch einige wichtige Kommandos ein. Lassen Sie Ihren Hund im Park oder im Garten mit den Kommandos „Sitz“ und „Bleib“ absitzen. Zeigen Sie ihm ein besonders lecker riechendes Leckerli und verstecken Sie es anschließend im Gebüsch, auf einem Baumstamm oder auf einem Stein. Nun geben Sie das Kommando „Such“. Wiederholen Sie es, bis der Hund das Leckerli gefunden hat. Das Suchspiel lässt sich wunderbar im Schwierigkeitsgrad steigern und bleibt somit für Ihren Hund aufregend.
Beachten Sie grundsätzlich: Die Ration an Leckerlis ziehen Sie bitte immer von den normalen Mahlzeiten ab, damit Ihr Hund nicht zu viel an Gewicht zunimmt. Alternativ können Sie auch sein Lieblingsspielzeug verwenden. Das funktioniert bei den meisten verspielten Fellnasen prima.
Verstecken spielen stärkt die Bindung
Dieses Spiel ist hervorragend geeignet, um Hunde, die eigensinnig auf den Spaziergängen vorlaufen, stärker an Frauchen und Herrchen zu binden. Verstecken Sie sich hinter einem Baum oder Busch, während Ihr Hund Sie gerade noch so zu sehen bekommt. Lassen Sie sich finden, sobald der Hund nach Ihnen sucht. Schließen Sie die Spielphase mit einem leichten Suchspiel nach Leckerli oder seinem Lieblingsspielzeug ab. So merkt sich Ihr Hund schnell, dass es sich für ihn lohnt, immer in Ihrer Nähe zu bleiben. Steigern Sie den Schwierigkeitsgrad auch hier, behalten Sie aber Ihren suchenden Hund immer im Auge.
Agility-Parcours spontan aus der Natur herzaubern
Agility muss nicht immer professionell in einer Hundeschule geübt werden. Kreieren Sie Ihren eigenen Parcours im Wald- oder Parkstück. Übungsmöglichkeiten gibt es dort genug: Legen Sie einen stabilen Ast über zwei Baumstümpfe oder Steine, um eine Sprunghürde oder eine Balancestrecke herzustellen. Als Slalom dienen mehrere dünne Bäumchen oder in den Boden gesteckte Stöcke. Der Graben oder das Bächlein im Wald eignet sich hervorragend als ein Sprunghindernis. Sie sehen, Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und schon haben Sie eine spannende Agility-Strecke erfunden. Lassen Sie Ihren Hund nur Übungen absolvieren, zu denen er körperlich in der Lage ist. Wenn nötig, tasten Sie sich langsam heran – so vermeiden Sie Verletzungen beim Spiel.
Hundespielzeuge: grenzenloser Spaß für unterwegs
Hunde haben offenbar ein Faible für Hundespielzeug. Der eine ist verrückt nach Bällen, der andere hingegen schnappt die Frisbee noch aus der Luft. Auch wenn Ihr Liebling dabei gerne Vollgas gibt, sollten Sie diese Spielzeuge mit Bedacht verwenden. Werfen Sie den Ball zum Beispiel ins Wasser oder die Frisbee nicht so schnell, um die Gelenke des Hundes zu schonen. Speziell für Hunde hergestellte Frisbees bestehen aus einem weichen Material, damit sich die Hunde nicht daran verletzen. Viele Hunde beschäftigen sich gerne mit einer Art Gummi-Birne mit Wurftau, die auch noch hüpfen kann. In ihrem Inneren können Sie besondere Leckerli verstecken, die der Hund mit Einsatz der Zunge oder der Pfoten herausklauben muss. Diese Spielzeuge können sowohl im Haus als auch draußen zum Einsatz kommen.
Indoor-Hundespiele: tierischer Spaß nicht nur bei Hundewetter
Für Hundespiele im Haus eigenen sich besonders gut Intelligenzspielzeuge. Sie fördern die Kombinationsfähigkeit Ihres Hundes, halten ihn im Alter mental fit und stellen darüber hinaus eine artgerechte Beschäftigung für Hunde dar, die unausgelastet sind oder ein Handicap haben. Für mehr Bewegung im Haus sorgen hingegen Spiele wie ein Agility Mini-Parcours oder die bereits erwähnten Such- und Zerrspiele.
Intelligenzspiele für Hunde: Was versteckt sich unter dem Hütchen?
Für diese Versteckspiele brauchen Sie nur ein paar robuste, leere Becher und Leckerlis, die Sie darunter platzieren. Lassen Sie den Hund ruhig dabei zuschauen. Dann geben Sie das Kommando „Such“. Stupst Ihr Hund den Becher mit der Nase an, so belohnen Sie ihn mit dem darunter liegenden Leckerli. Dieses Hundespiel können Sie beliebig variieren, aber steigern Sie den Schwierigkeitsgrad nur langsam, damit Ihr Hund nicht zu schnell frustriert wird. In unserem Onlineshop finden Sie zahlreiche Futterspiele, um die Intelligenz Ihres Hundes spielerisch zu fördern und ihn artgerecht zu beschäftigen.
Snack-Dummy: hervorragend zum Suchen und Füttern
Absolvieren Sie mit dem sogenannten Snack- oder Futter-Dummy ein Apportiertraining mit Ihrem Hund. Der Dummy wird mit Leckerlis befüllt und in der Wohnung versteckt. Die köstliche Füllung bekommt der Hund nur, wenn er Ihnen den Dummy in die Hand oder vor die Füße legt. Auf diese Weise können Sie seine Bindung zu Ihnen stärken und gleichzeitig einige Kommandos einüben.