Das Gewicht von Kitten: So schnell wachsen Kätzchen heran
05.03.2024 - Lesedauer: 8 Minuten
Bei der Geburt ist ein Katzenwelpe winzig und völlig auf die Unterstützung seiner Mutter angewiesen. Dann nimmt es eine sprunghafte Entwicklung und verdoppelt in der ersten Woche sein Geburtsgewicht. Die Gewichtszunahme bei deinen Kitten ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass sie gesund und normal heranwachsen. Der folgende Artikel gibt dir einen Überblick über das Gewicht von Kitten.
- Gewicht von Kitten – so viel sollten Kätzchen wiegen
- Etwa 100 Gramm – das Gewicht der Kitten bei der Geburt
- So kontrollierst du das Gewicht der Kitten
- Vorwärts in Zehnerschritten: die durchschnittliche Gewichtszunahme von Kitten
- Was kann ich tun, wenn die Kitten an Gewicht verlieren?
- Ab zum Tierarzt
- Wie viel wiegt das Kitten, wenn es erwachsen wird?
- Kenne das Gewicht deiner Kitten
Gewicht von Kitten – so viel sollten Kätzchen wiegen
Jede Katze ist ein kleines Wunderwerk. Bei der Geburt noch blind und taub, steht sie mit zwölf Wochen schon auf eigenen Füßen und ist bereit, das „Hotel Mama“ zu verlassen. Auch hinsichtlich des Gewichts hat die kleine Katze in den wenigen Wochen deutlich zugelegt und wiegt jetzt rund 1.680 Gramm, bei einem Geburtsgewicht von rund 100 Gramm und einer Größe von nur zehn Zentimetern. Wenn deine Katze Junge bekommen hat, kannst du ihnen beim Wachsen zusehen – und solltest es auch.
Etwa 100 Gramm – das Gewicht der Kitten bei der Geburt
Das Geburtsgewicht von Kitten liegt zwischen 80 und 120 Gramm. Als Faustformel gilt: Das Geburtsgewicht der Kitten sollte bei zwei bis drei Prozent des Gewichts der Mutterkatze liegen. Unterschiede gibt es bei den einzelnen Rassen: Schwergewichte wie Maine Coons bringen schon bei der Geburt ein höheres Gewicht auf die Waage. Hier liegt das Geburtsgewicht bei stattlichen 140 bis 210 Gramm. Auch die Wurfgröße spielt eine Rolle: In großen Würfen sind die Individuen in der Regel kleiner.
Ausschlaggebend ist in den nächsten Wochen nicht das Geburtsgewicht, sondern die Gewichtszunahme. Die Kitten sollten nach einer Woche rund 100 Gramm an Gewicht zugelegt haben.
In den ersten Lebenswochen ernähren sich Kitten ausschließlich von der gehaltvollen Muttermilch. Nebenbei bemerkt erkennen die Kleinen „ihre“ Lieblingszitze an Mamas Milchbar am Geruch. Wächst das Kätzchen als Flaschenkind auf, wird die Ersatznahrung entsprechend dem Alter angesetzt, sodass eine vergleichbare Kalorien- beziehungsweise Mengenzufuhr sichergestellt ist.
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So kontrollierst du das Gewicht der Kitten
Wachsen die Kätzchen in deinem Haushalt auf, ist es wichtig, dass du die Gewichtszunahme gewissenhaft überprüfst.
So kontrollierst du das Gewicht der Kitten:
Tägliches Wiegen: Zur Gewichtskontrolle setzt du das Kitten zweimal täglich, möglichst zu einer festen Zeit, auf die Waage. Mach die Überprüfung beispielsweise zur Morgen- beziehungsweise Abendroutine. Achte dabei darauf, das Kätzchen nur ganz kurz von Mutter und Geschwistern zu trennen. Katzen können in den ersten Tagen ihre Körpertemperatur nicht selbst regeln und neigen daher schnell zum Unterkühlen.
Waage: Belasse die Waage möglichst in der Nähe des Wurfnestes beziehungsweise im Katzenzimmer. So musst du die Kitten in den ersten Tagen nicht unnötig weit umhertragen.
Messwerkzeug: Zum Abwiegen des Kätzchens genügt für den Hausgebrauch eine große Küchenwaage. Personenwaagen sind zum Erfassen der kleinen Wiegeschritte oft nicht präzise genug. Setze das Kätzchen zum Wiegen in eine Schüssel oder einen Karton und vergiss nicht, das Tara-Gewicht vom Messwert abzuziehen.
Protokoll: Notiere jede Messung genau. Am besten trägst du das Gewicht des Kitten in eine Tabelle ein. Auf diese Weise stellst du mit einem Blick ungewöhnliche Abweichungen fest.
Vorwärts in Zehnerschritten: die durchschnittliche Gewichtszunahme von Kitten
Die gemittelte Zunahme des Kitten sollte pro Tag mindestens 10 Gramm, pro Woche nicht unter 100 Gramm betragen. 4 Wochen alte Kitten sollten ein Gewicht von rund 500 Gramm aufweisen. Dabei ist einzukalkulieren, dass Kater im Vergleich zu ihren weiblichen Geschwistern etwas mehr zulegen und Kätzchen aus einem großen Wurf tendenziell kleiner sind. Zwischen der vierten und achten Lebenswoche finden zudem die Entwöhnung von der Muttermilch und die Umstellung auf festes Futter statt. Die Gewichtstabelle für Kitten in den ersten Wochen sieht für den „gewöhnlichen“ Stubentiger so aus:
- Geburt: 100 Gramm
- Woche 1: 200 Gramm
- Woche 2: 300 Gramm
- Woche 3: 400 Gramm
- Woche 4: 500 Gramm
- Woche 5: 600 Gramm
- Woche 6: 700 Gramm
- Woche 7: 800 Gramm
- Woche 8: 900 Gramm
Ist das Kätzchen gesund und gut genährt, kannst du anhand des Gewichts auch das Alter bestimmen, wenn du zum Beispiel ein mutterloses Tier findest.
Beachte, dass die Gewichtszunahme nicht unbedingt linear verläuft und die Werte bei täglichem Wiegen einmal einen oder zwei Tage stagnieren können. Solange das Gewicht nicht sinkt, ist alles im grünen Bereich. Aufmerksamkeit ist geboten, wenn die Waage nach unten ausschlägt.
Um die neunte und zehnte Lebenswoche setzt der Geschlechtsdimorphismus ein: Kater nehmen phasenweise schneller und mehr Gewicht zu als weibliche Kitten. Die 100-Gramm-pro-Woche-Regel gilt nicht mehr. Mit 4 Monaten sollte die Katze ein Gewicht von 2,5 bis 2,7 Kilogramm haben. Mit 6 Monaten liegt das Gewicht der Katze je nach Rasse und Geschlecht bereits bei 3,9 Kilogramm. Welches Gewicht die Katze in welchem Alter erreicht haben sollte, erfährst du in der unten stehenden Übersicht:
Woche | Katze/Gramm | Kater/Gramm |
---|---|---|
8 | 890 | 900 |
9 | 980 | 1000 |
10 | 1260 | 1300 |
11 | 1520 | 1520 |
12 | 1680 | 1680 |
13 | 1900 | 1920 |
14 | 2070 | 2140 |
15 | 2200 | 2300 |
16 | 2370 | 2580 |
17 | 2500 | 2720 |
18 | 2600 | 2850 |
19 | 2680 | 3010 |
Mit zwölf Monaten ist die Katze ausgewachsen. Auch wenn die Jungkatzen schon größer sind, solltest du auf das Wiegen nicht verzichten. Bis zur 19. Woche solltest du weiterhin täglich wiegen.
Was kann ich tun, wenn die Kitten an Gewicht verlieren?
Vergleiche bei der täglichen Gewichtskontrolle den aktuellen Status des Kitten mit den Werten aus der Tabelle, gegebenenfalls unter Einbezug eines Toleranzbereichs nach oben und unten, wenn es sich um eine größere oder sehr zierliche Rasse handelt. Stellst du auffällige Schwankungen oder erhebliche Abweichungen nach unten fest, musst du handeln.
Ursachen für den Gewichtsverlust können sein:
Parasiten: Wenn das Kitten trotz normaler Nahrungsaufnahme an Gewicht verliert, liegt möglicherweise ein Befall mit Würmern vor. Das Kätzchen kann sich zum Beispiel über die Muttermilch infiziert haben. Der Tierarzt stellt anhand einer Kotuntersuchung die Ursache fest und wirkt medikamentös entgegen.
Zu wenig Muttermilch: Gerade in den ersten Lebenswochen, wenn die Kätzchen ausschließlich gesäugt werden, macht sich ein Mangel in zu geringer Gewichtszunahme bemerkbar. Achte darauf, dass die Mutterkatze genug proteinhaltige Nahrung erhält: Während der Laktation benötigt sie deutlich mehr leicht verdauliches, energiereiches Futter und Vitamine. Produziert die Mutter trotzdem nicht ausreichend Milch, musst du Pipette, Fläschchen und einen geeigneten Milchaustauscher bereithalten.
Mastitis (Infektion der Brustdrüsen): Die Mastitis ist ein tiermedizinischer Notfall und sollte sofort behandelt werden.
Saugreflex: Gegebenenfalls hat das Kätzchen nicht die Kraft, aus der Zitze genügend Milch hervorzuholen, oder es liegt eine Behinderung wie eine Gaumenspalte vor. Es ist daher wichtig, Kätzchen schon wenige Tage nach der Geburt auf Gaumenspalten zu untersuchen.
Krankheiten: Durchfall und Erbrechen sind für ein Kätzchen lebensgefährlich, da der kleine Körper schnell dehydriert und abbaut. Verliere keine Zeit und suche professionelle Hilfe beim Tiermediziner.
Zahnen: Der Durchbruch der Milchzähnchen kann den Appetit eines Kätzchens ebenfalls zeitweise bremsen, sofern er im Maul Irritationen verursacht.
Achte bei Flaschenfütterung und der Gabe von festem Futter darauf, Qualitätsware aus dem Fachhandel zu reichen, die auf die Bedürfnisse von Katzenwelpen beziehungsweise Jungkatzen abgestimmt ist. Die ideale Zusammensetzung der Inhaltsstoffe unterscheidet sich in einigen Punkten von denen im Standard-Katzenfutter. Am besten lässt du dich von deinem Tierarzt beraten. Auf keinen Fall darfst du Kuhmilch verfüttern. Weitere Tipps rund um das Futter für Kitten und Jungkatzen findest du in diesem Magazinbeitrag.
Wenn die Katze Gewicht aufbauen soll, besprich dich vorab mit deinem Tierarzt. Sowohl in der Praxis als auch im Fachhandel erhältst du gute Präparate, mit denen du dem Kitten zusätzliche Kalorien verabreichst oder den Appetit anregst.
Ab zum Tierarzt
Ein Gewichtsverlust bei Katzen in den ersten acht Wochen ist immer ein Alarmzeichen. Neben den oben erwähnten Ursachen könnte es sich dabei um eine Feline Neonatale Isoerythrolyse, kurz FNI, handeln. Dies ist eine Blutgruppenunverträglichkeit bei Jungkatzen. Diese entsteht, wenn eine Kätzin mit Blutgruppe B von einem Kater der Blutgruppe A gedeckt wird. Nehmen Neugeborene mit Blutgruppe A die Kolostralmilch der Mutter auf, kommt es zu Problemen. Es gibt drei Verlaufsformen: den perakuten, akuten oder subklinischen Verlauf. Während es beim perakuten Verlauf zum plötzlichen, symptomlosen Tod der Kätzchen kommt, zeichnet sich der akute Verlauf durch Schwäche und Gewichtsverlust der Kitten aus. Ursache hierfür ist eine Verklumpung und Auflösung der roten Blutkörperchen. Dies führt zu einer Anämie und einer Schädigung der Leber. In Deutschland wird die Krankheit auch Fading Kitten Syndrom genannt. Im englischen Sprachraum werden unter diesem Begriff mehrere Erkrankungen zusammengefasst, die zum Tod der Kitten führen können. In jedem Fall solltest du bei einem Gewichtsverlust eines oder mehrerer Kitten unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen. Wissenswertes über weitere Krankheiten bei Jungkatzen erfährst du im Magazinbeitrag „Typische Krankheiten bei Jungtieren“.
Wie viel wiegt das Kitten, wenn es erwachsen wird?
Rasse und Geschlecht sind wesentlich für das Idealgewicht der ausgewachsenen Katze verantwortlich. Sein Endgewicht sollte das Tier im Alter von rund zwölf Monaten erreicht haben. Sehr große Rassen brauchen für die Entwicklung bis zu einem halben Jahr länger. Maine Coon gelten als Spätentwickler und erreichen ihr Endgewicht noch später.
Die Unterschiede können dabei je nach Rasse beträchtlich sein:
Rasse | Katze/Kilo | Kater/Kilo |
---|---|---|
Hauskatze | 3,3 - 5 | 4 - 7 |
Maine Coon | 4,5 - 6 | 6 - 10 |
Britisch Kurzhaar | 4 - 6 | 6 - 8 |
Abessinier | 2,5 - 4 | 3,5 - 5 |
Siam | 3 - 4 | 4 - 5 |
Russisch Blau | 3 - 4,5 | 4,5 - 5,5 |
Wenn deine Katze die angegebenen Werte markant über- oder unterschreitet, liegt ein Gewichtsproblem vor. Bei Kurzhaarkatzen kannst du gut erkennen, ob das Tier sein Idealgewicht hält, über- oder untergewichtig ist. Bei einer unterernährten Katze erkennst du deutlich Rippen, Rückenwirbel und Schulterblätter unter dem Fell. Die zu dicke Katze hat keine Taille und der Bauch ist breiter als das Becken. Bei einer idealgewichtigen Katze sind die Rippen nicht zu sehen, aber mühelos zu ertasten. Die Taille ist gut erkennbar, am Unterbauch darf ein kleines Fettpolster erkennbar sein. Dein Tierarzt kann übrigens den Körperfettanteil der Katze mit Ultraschall und Röntgen exakt analysieren. Ein Körperfettanteil von 15 bis 24 Prozent ist dabei normal.
Kenne das Gewicht deiner Kitten
Die Gewichtszunahme deiner Katzenwelpen gibt Aufschluss darüber, ob ihre Entwicklung störungsfrei verläuft. Deshalb solltest du die kleinen Katzen täglich zweimal wiegen. Stagniert das Gewicht oder wird weniger, solltest du immer die Ursachen abklären lassen. Aus dem „Gröbsten raus“ sind die Kitten ab der Entwöhnung von der Mutter. Aber auch in den folgenden Monaten solltest du deine Jungkatze noch regelmäßig wiegen, um gesundheitliche Probleme schnell zu erkennen.