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Kaninchen-Verhalten: Was will mein Tier mir mitteilen?

05.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten

Ein Kaninchen mit Schlappohren sitzt auf einer Wiese

Hunde bellen, Katzen miauen und auch Ziervögel können über Lautäußerungen sehr deutlich vermitteln, was sie gerade bewegt – zum Beispiel, ob sie aufgeregt sind, sich entspannen oder ob man ihnen besser nicht zu nahe kommen sollte. Im Vergleich dazu sind Kaninchen eher schweigsam. Ihre Kommunikation läuft in geringerem Maße über akustische Signale ab. Das bedeutet aber nicht, dass Kaninchen nichts zu „sagen“ hätten. Als Halter müssen Sie lediglich lernen, auf die Körpersprache zu achten und verstehen, auf welchen Wegen die Verständigung der Tiere untereinander und mit ihrer Umwelt funktioniert. Lesen Sie hier eine kleine Einführung in die Körper- und Lautsprache der Kaninchen.

Wie funktioniert die Kaninchensprache?

Ein bedeutender Faktor bei der Kommunikation von Kaninchen untereinander ist für Sie als Mensch wenig aussagekräftig, aber wichtig zu kennen: Die Mümmler tauschen sehr viele Informationen über Düfte aus. Dazu gehören nicht nur Markierungen, die sie über Kot und Urin absetzen, um ihr Revier abzustecken oder Artgenossen Rückschlüsse auf ihren Fruchtbarkeitsstatus zu ermöglichen. Kaninchen verfügen darüber hinaus über Duftdrüsen am Kinn, mit denen sie Gegenstände und wichtige Stellen markieren können.

Das ist umso wichtiger, bedenkt man, dass Kaninchen natürlicherweise in dunklen unterirdischen Bauten unterwegs sind, wo optische Reize nicht weiterhelfen. Wenn Ihr Kaninchen hartnäckig bestimmte Stellen im Gehege mit Ausscheidungen markiert oder sich an Einrichtungsgegenständen reibt, kommuniziert es bereits: „Das ist meins!“ oder „Hier geht’s lang!“ Kaninchen erkennen einander außerdem auch in völliger Finsternis an ihrem Duft. Gerüche sind in der Kaninchenwelt ein so zentrales Signal, dass hinzukommende Artgenossen mit koloniefremdem Geruch als Eindringlinge rabiat bekämpft werden; ein Aspekt, der beim Thema Vergesellschaftung von großer Bedeutung ist. Aber natürlich haben Kaninchen auch Möglichkeiten, über Mimik, Haltung und Geräusche miteinander zu kommunizieren.

Was teilt das Zwergkaninchen durch Lautäußerungen mit?

Zwergkaninchen sind eher stille Tiere und verwenden nur ein begrenztes Repertoire an Lautmeldungen. Diese Schweigsamkeit ist ein Erbe ihrer wilden Vorfahren: Wie die meisten Flucht- und Beutetiere sind Kaninchen darauf bedacht, keinen unnötigen Lärm zu machen, der die Aufmerksamkeit von Fressfeinden auf sich ziehen könnte. In der Haustierhaltung wird das verhängnisvoll, sobald das Tier Schmerzen hat: Da es nicht wimmert oder schreit, werden Beeinträchtigungen oft zu spät bemerkt. Aber stumm sind Kaninchen nicht:

Lautmeldungen von Kaninchen

  • Brummen: Mit einem tiefen, kehligen Brummlaut signalisiert das Kaninchen Verärgerung oder Irritation. Schauen Sie sich um – vielleicht entdecken Sie die Ursache des Unwillens und können sie beheben.
  • Fauchen: Das Kaninchen ist angriffslustig und aggressiv. Das Fauchen ist eine dringende Warnung, Abstand zu halten.
    Leise, reibende Geräusche mit den Zähnen: ein Ausdruck von Wohlbefinden
  • Deutliches Zähneknirschen: Im Gegensatz zum entspannten Zähnereiben ist das eine Schmerzäußerung! Versuchen Sie herauszufinden, was dem Kaninchen wehtut und bringen Sie es gegebenenfalls zum Tierarzt.
  • Schrilles Quietschen: Das Tier hat große Angst. Vielleicht ist es in eine Notlage geraten: Schauen Sie sofort nach, was geschehen ist und schaffen Sie Abhilfe.
    Trommeln: Stampft das Kaninchen mit den Hinterpfoten, dient das als Warnsignal vor Gefahren, zeigt Brünftigkeit an – oder Langeweile.

Wie kommuniziert das Kaninchen über Körpersprache?

Relevant für die Kommunikation von Kaninchen untereinander oder gegenüber Menschen und anderen Tieren ist die Mimik und Körperhaltung. Auch an der Pose des Kaninchens und der Haltung von Schwanz (auch „Blume“ genannt) und Ohren können Sie erkennen, worum es gerade geht, wobei Widderkaninchen aufgrund ihrer besonderen Form nicht gut „per Ohr“ kommunizieren können.

Körpersprache von Kaninchen

  • Agression– Aufgerichteter Schwanz, flach angelegte Ohren, Kopf und vordere Körperpartie in Sprunghaltung, gegebenenfalls begleitet von Fauchgeräuschen: Achtung! Der Mümmler ist verärgert und setzt zum Angriff an! Die Unterseite der Blume ist bei Wildkaninchen heller als das Fell. Mit dem Aufstellen des Schwanzes setzt das Kaninchen so ein auffälliges optisches Signal zur Warnung von Gegnern oder zum Erregen der Aufmerksamkeit von Kaninchen des anderen Geschlechts.
  • Interesse- Männchen machen: Das Kaninchen ist aufmerksam und neugierig, verschafft sich einen Überblick über seine Umgebung. An der Ohrstellung können Sie erkennen, worauf das Tier sich gerade konzentriert. Die Ohrmuscheln sind dem jeweiligen Objekt oder Geschehen zugewandt. Nähert das Kaninchen sich vorsichtig einem interessanten Objekt, kippen die Ohren oft nach vorn.
    Panik- Geweitete Augen, kauernde Haltung, heftiges Atmen: Das Kaninchen hat sich erschreckt oder große Angst. Es versucht, sich unauffällig zu verhalten und verfällt in Schreckstarre, bis die Gefahr vorüber ist. Ermitteln sie die Quelle der Panik und schaffen Sie Abhilfe, vermeiden Sie es aber, außer in Gefahrensituationen, das Tier jetzt anzufassen.
  • Spaß- Plötzliches Herumflitzen und Hakenschlagen: Spiellaune und Übermut. Das Kaninchen will toben und Artgenossen zum Spielen animieren.
    Entspannung- Locker zurückgelegte Ohren signalisieren, dass das Kaninchen sich ruhig und sicher fühlt; oft schläft oder döst es dabei.
    Wohlbefinden- Ausgestreckte Liegeposition und genüssliches Wälzen: Das Kaninchen ist zufrieden. Bringt es sich durch die Seiten- oder Rückenlage in eine Haltung, bei der ein Blitzstart bei Gefahr nicht möglich ist, bedeutet das, dass das Tier sich rundum sicher und entspannt fühlt.

Wie kann ich Kaninchen zum Trinken animieren?

Als Getränk für Kaninchen eignet sich schlichtes Leitungswasser, sofern der Chlorgehalt nicht übermäßig hoch ist. Wer seine Kaninchen verwöhnen möchte, kann auch stilles Mineralwasser reichen. Gelegentlich wird geraten, das Trinkwasser für die Kaninchen interessanter zu machen, indem es mit einem Schuss Apfel- oder Möhrensaft vermischt wird. Manche Kaninchen schätzen auch verdünnten Kamillen- oder Fencheltee. Im Fachhandel gibt es außerdem spezielle Multivitaminsäfte als Ergänzungsfuttermittel für Kaninchen. Wenn das Tier tatsächlich zu wenig trinkt, können Sie diese Methoden ausprobieren. Allerdings sollte zugleich normales Wasser zur Verfügung stehen, sodass das Tier die Wahl hat. Im Rahmen der normalen, artgerechten Kaninchenernährung ist das aber nicht notwendig. Ein weiterer Trick, um die Wasseraufnahme ein wenig zu verbessern, besteht darin, das Grünfutter feucht anzubieten.

Welche Besonderheiten gibt es beim Zwergkaninchen-Verhalten?

Kaninchen schlafen meist mit geöffneten Augen im Kauern oder Sitzen. Das ist wichtig, da sie im Fall einer Gefahr aus dem Stand flüchten müssen und das Aufstehen aus der Liegehaltung wertvolle Sekundenbruchteile kosten würde. Das gegenseitige Abschlecken unter Kaninchen ist ein Zeichen von Zuwendung. Wenn das Kaninchen Ihre Hände ableckt, können Sie das als einen artübergreifenden Ausdruck der Sympathie deuten. Wenn ein weibliches Kaninchen anfängt, Heu, Grasbüschel oder anderes Material umherzutragen und damit ein Nest zu polstern, kann das ein Anzeichen für Hitze oder (Schein-)Trächtigkeit sein. Gegenseitiges Bespringen hingegen hat nicht unbedingt sexuelle Bedeutung: Es kann sich um Dominanzverhalten handeln.