Ein Garten voller fröhlicher Piepmätze und brummender Insekten
24.10.2024 - Lesedauer: 7 Minuten
Beobachtest du gerne Wildvögel? Ihren geschickten Flugmanövern zuzusehen und ihrem Gezwitscher zuzuhören, macht einfach Laune. Weißt du, wie du ganz viele Vögel auf deinen Balkon oder in deinen Garten lockst? Indem du ihnen etwas Leckeres zu Essen und Trinken anbietest und für Unterschlupf sorgst. Das gleiche gilt für Insekten: Die fleißigen Krabbeltiere fühlen sich in möglichst naturnahen Gärten wohl, wo sie Nahrung und Versteckmöglichkeiten finden. Der tolle Nebeneffekt: Du tust etwas für die Artenvielfalt und den Naturschutz!
Warum ist es wichtig, Wildvögel zu füttern?
Vögel zu füttern, macht großen Spaß! An Futterstellen im Garten oder am Balkon können die Tiere richtig zutraulich werden, wenn sie sich beim Fressen sicher fühlen. Schon nach kurzer Zeit stört es sie nicht mehr, wenn du sie dabei beobachtest. Doch warum, finden Wildvögel eigentlich nicht selbst genug Futter?
Früher hat man Wildvögel nur im späten Herbst und Winter gefüttert. Sicher kannst du dir leicht vorstellen, warum Vögel im Winter, wenn alles mit einer dicken Schneeschicht bedeckt ist, kaum Futter finden: Die Büsche und Bäume tragen keine Früchte und die Körner und Saaten, die sie im restlichen Jahr fressen sind aufgefuttert, oder vom Schnee verdeckt. Da die meisten Insekten im Winter in eine Winterstarre gehen, gehen auch die Insektenfresser unter den Vögeln leer aus. Klarer Fall: Die hungrigen Schnäbel müssen gefüttert werden.
Doch den letzten Jahren ist es für Wildvögel auch im Frühling und Sommer immer schwieriger geworden, ausreichend Futter zu finden, um satt zu werden. Viele Insektenarten sind in ausgestorben und auch die Vielfalt an Pflanzen hat abgenommen. Deswegen ist es toll, wenn du das ganze Jahr über für Futter und Snacks sorgst. Achte im Sommer darauf, dass du nicht zu viel Futter auf einmal anbietest. Im Sommer finden Vögel nämlich auch natürliche Nahrung und dann kann es passieren, dass dein Futter verdirbt und den Wildvögeln auf den Magen schlägt – und das willst du natürlich auf keinen Fall!
Finde zusammen mit deinen Eltern, einen Ort in deinem Garten, an dem die Vögel das Futterhäuschen schnell entdecken können. Am besten sollte es schattig bis halbschattig stehen und vor Wind und Regen geschützt sein.
Damit deine Wildvögel nicht krank werden, musst du deine Futterhäuschen regelmäßig sauber machen. Am besten wäschst du sie, gemeinsam mit deinen Eltern, regelmäßig mit heißem Wasser aus. Natürlich kannst du auch mehrere Futterhäuschen oder Futterspender aufstellen.
Hast du Lust Vögel zu beobachten?
Hast du Lust, mehr über Vögel herauszufinden? Dann lege dir doch ein Beobachtungsheft an: Jede Doppelseite wird einer Vogelart zugeordnet und du notierst, wann du den Vogel gesichtet hast, was er frisst und alle Besonderheiten, die dir auffallen. Mit dem Handy kannst du auch ein Foto von dem Vogel schießen – so wirst du mit der Zeit zu einem richtigen Vogelexperten. Um herauszufinden um welchen Vogel es sich handelt, kannst du dir in der Bücherei ein Buch über heimische Vogelarten besorgen. Auch im Internet findest du viele gute Vogelbilder – zum Beispiel auf der Seite des Naturschutzbundes Deutschland. Es gibt sogar Apps auf dem Handy, die am Gesang oder per Foto Vögel erkennen können!
Wofür brauchst du eine Vogeltränke?
In den meisten Wohngegenden ist es für Vögel gar nicht so leicht, Wasser zu finden. Doch genau wie wir brauchen Vögel Wasser zum Überleben. Daher freuen sie sich ganz besonders, wenn du eine Vogeltränke in deinen Garten stellst. Wusstest du, dass viele Vögel die Vogeltränke nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Baden benutzen? So kannst ihnen beim Baden zusehen – was oft sehr lustig aussieht. Aber weil Vögel deine Tränke auch als öffentliche Badeanstalt benutzen, ist es so wichtig, dass du auch die Vogeltränke regelmäßig frisch auffüllst und mit heißem Wasser reinigst. Da du ja kein Schwimmbad betreibst und kein Chlor im Wasser hast, könnten sich sonst schnell ansteckende Krankheiten ausbreiten. Und weißt du, was an einer Vogeltränke noch super ist? Auch Insekten wie Käfer, Libellen und Schmetterlinge kommen gern auf einen Drink vorbei! Hier findest du eine Anleitung, wie du eine Vogeltränke ganz einfach selber bauen kannst.
Was sind eigentlich Nistkästen?
Nistkästen helfen vielen Vögeln: In der Brutzeit können die Vogeleltern in Ruhe und vor Feinden geschützt ihre Eier ausbrüten und Küken aufziehen. Das ist eine große Erleichterung für sie. Vielleicht hast du schon einmal Vogeleltern beobachtet? Sie haben wirklich alle Hände voll zu tun und freuen sich, wenn sie nicht auch noch ein Nest bauen müssen. Im Winter bieten die Nistkästen anderen Tieren Unterschlupf: Sie werden gern von Kleintieren wie Siebenschläfern und Fledermäusen als Kuschelhöhle benutzt. Wenn es in deinem Garten keine Bäume mit Höhlen oder andere Unterschlupfe gibt, sind Nistkästen eine sehr gute Idee. Um die Vögel nicht zu erschrecken, solltest du dich während der Brutzeit besser nicht dem Nistkasten nähern. Ist die Brutzeit vorbei, kannst du den Kasten reinigen, denn er wird für den Winter benötigt. Bürste ihn gründlich aus und spüle ihn mit heißem Wasser aus. Wenn er ausgetrocknet ist, können die Siebenschläfer, Haselmäuse oder Fledermäuse einziehen. Auch sie werden nicht gerne gestört – für die nächste Brutzeit richtest du den Nistkasten also erst im Februar wieder her.
Was ist denn ein Insektenhotel?
Machen Insekten etwa Urlaub? Checken sie in Insektenhotels ein und verbringen den Nachmittag am Pool? Natürlich nicht! Aber sie fühlen sich in einem Insektenhotel genauso wohl, wie du dich einem luxuriösen Urlaubshotel. Das Tolle ist: Mit einem Insektenhotel hilfst du, Insekten zu schützen und viele Arten vor dem Aussterben zu bewahren. Die Natur hat sich stark verändert, sodass für Insekten nur noch wenig natürlicher Lebensraum vorhanden ist. In den Hotels können sie in Ruhe nisten, aber auch überwintern.
Stell es dir so vor: Ein Insektenhotel hat unterschiedliche Kammern und Zimmer, da jeder der tierischen Gäste seine eigenen Bedürfnisse hat. Es ist also ähnlich wie ein Hotel für uns Menschen. Besonders Wildbienen, Hummeln oder Schmetterlinge freuen sich auf dein Insektenhotel! Da Insekten Wärme brauchen, kannst du dein Insektenhotel, gemeinsam mit deinen Eltern, am besten an einem Ort aufstellen, an dem es den ganzen Tag Sonne abbekommt. Dann ist es warm und auch meistens nicht so windig für die Insekten. Außerdem trocknet das Insektenhotel so schneller, wenn es geregnet hat und kühlt auch im Winter nicht so schnell aus. Die Insekten werden dadurch wärmer gehalten, was sie gesünder und aktiver macht. Außerdem benötigen die kleinen Larven viel Sonne und Wärme für ihre Entwicklung, um im Frühling schlüpfen zu können.
Stelle dein Insektenhotel nicht direkt auf dem Boden, sondern auf eine Erhöhung, die am besten einen Meter über dem Boden liegt. So schützt du dein Hotel vor Bodennässe. Damit genügend Nektar und Pollen zum Fressen da sind, ist es ideal, wenn du es in die Nähe von blütenreichen Pflanzen stellst. Bienen zum Beispiel lieben Obstbäume, Efeu und Klee. Schmetterlinge und Fliegen haben am liebsten Holunder oder Flieder in der Nachbarschaft.
Keine Angst vor Bienen!
Vor Bienen brauchst du übrigens keine Angst zu haben: Sie stechen nämlich nur, wenn sie sich oder ihren Bienenstock verteidigen wollen. Wenn du dich einer Biene nähern möchtest, dann achte darauf, dass du dich ganz ruhig und behutsam bewegst, dann fühlt sie sich nicht bedroht und sieht keine Notwendigkeit zu stechen. Bienen sind für die Natur sehr wichtig: Sie fliegen Pollen von einer Blüte zur nächsten und bestäuben die Pflanzen dabei – so können sie sich fortpflanzen. Pflanzen können nur durch zwei Arten bestäubt werden: Entweder sorgt der Wind dafür oder Tiere wie Bienen, Fliegen, Wespen, Käfer und manchmal sogar Vögel oder Fledermäuse. Aber es geht nicht nur um die Blütenpracht, wie man vielleicht meinen könnte: Obst, Beeren, Gemüse, Getreide, Mais – kurz gesagt über 75 Prozent unserer Kulturpflanzen, die wir um Überleben brauchen, sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Würden wir die Bienen verlieren, wäre das eine Katastrophe für uns! Warum die Biene aktuell sogar vom Aussterben bedroht ist, liest du hier.
So machst du deinen Garten zum Abenteuerspielplatz für Vögel und Insekten
- Stelle mehrere Futterhäuschen auf, die du regemäßig reinigst.
- Bringe Nistkästen an und helfe Vögeln in der Brutzeit und Kleintieren beim Überwintern.
- Stelle eine Vogel- und Insektentränke bereit.
- Mit einem Insektenhotel bietest du vielen kleinen Gästen Unterschlupf.
- Sprich mit deinen Eltern über einen vogel- und insektenfreundlichen Garten, in dem es Hecken, Nistmaterial, Wildblumen und Gräser gibt, sodass deine kleinen Freunde sich das ganze Jahr über wohlfühlen und sattessen können.
Unser Bastel-Tipp: Kennst du unsere my pet and me Futterhäuschen und Nistkästen zum Bemalen? Der Aufbau ist kinderleicht und die Farben und Pinsel sind im Set enthalten. So kannst du den Piepmätzen Futterhäuschen oder Nistkästen gestalten, die auch noch richtig gut aussehen!
Oder du bastelt mit deinen Eltern unsere Vogeltränke nach?
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